Der Ackerfuchsschwanz ist ein häufig vorkommendes Unkraut, das aufgrund von Herbizidresistenzen erhebliche wirtschaftliche Schäden verursacht. Alleine in Großbritannien liegt dieser schätzungsweise bei einer halbe Milliarde Euro pro Jahr. Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass diese Resistenzen bereits seit sehr langer Zeit in den Pflanzen schlummern und nicht erst durch die Verwendung von Herbiziden auf den Äckern entstanden sind.
Denn der Ackerfucksschwanz hat eine Strategie: die Struktur der Zielproteine, die sogenannten Target-Site-Resistenzen wird dabei verändert. Ein Team von Forschenden fand nun in den meisten resistenten Populationen eine bestimmte Genvariation. Diese deutet darauf hin, dass sich die Resistenz durch bereits vorhandene Genvarianten verbreitet hat und nur in einem geringeren Maße durch spontane Mutationen entstanden ist"
Das heißt also, dass die Genvariationen für die Target-Site-Resistenzen vermutlich bereits existierten, und das bevor Herbizide einen Selektionsdruck ausübten.
Und was bedeutet das für den Pflanzenschutz?
Es zeigt, dass man sich bei der Unkrautkontrolle nicht allein auf Herbizide verlassen sollte, sondern auch mechanische Bekämpfungen und Fruchtwechsel mit einbeziehen muss.
#Pflanze des Monats #Ackerfuchsschwanz
Quelle:
Kersten, S. et al. (2023): "Deep haplotype analyses of target-site resistance locus ACCase in blackgrass enabled by pool-based amplicon sequencing". In: Plant Biotechnology Journal (2023). Online ahead of print. doi: 10.1111/pbi.14033
Denn es kann zu Mutationen in der Struktur des Herbizids kommen. Dadurch können die Wirkstoffe nicht mehr an ihrer Zielstruktur in der Pflanze binden!
Das Herbizid kann so das Zielprotein in der Pflanze nicht hemmen oder töten und verliert damit seine Wirksamkeit.
Um die Wirksamkeit von Herbiziden oder anderen Chemikalien aufrechtzuerhalten müssen neue Ansätze entwickelt werden, damit die Entwicklung von Resistenzen verhindert werden kann.