Europäische Wälder sind durch den voranschreitenden Klimawandel in ihrer Existenz bedroht. Dürre in den Sommermonaten, Sturmkatastrophen sowie die massenhafte Ausbreitung von Schädlingen führen zum Verlust bewaldeter Flächen. Der Umbau der Waldstruktur hin zu klimaangepassten Wäldern und die langfristige Sicherung (forst)genetischer Ressourcen ist daher eine der drängendsten Aufgaben der deutschen Forstwirtschaft. Während in den letzten Jahrzehnten der Schwerpunkt der Erhaltung forstgenetischer Ressourcen auf In-situ-Maßnahmen lag, zwingt der Verlust von In-situ-Vorkommen und wertvollen Saatguterntebeständen künftig zu einer Stärkung geeigneter Ex-situ-Erhaltungsmaßnahmen. Zugleich ist der Aufforstungsbedarf mit möglichst gut an den Klimawandel angepassten Gehölzen erhöht. Lärchen- und Tannenarten und Art-Hybriden zeichnen sich durch eine hohe Trockentoleranz und Standfestigkeit aus. Das Vorhaben zielt darauf ab, Technologien weiterzuentwickeln und zur Marktreife zu bringen, mit denen sich besonders leistungsfähige und robuste Genotypen beider Gattungen in großer Stückzahl unabhängig von der Verfügbarkeit von Saatgut produzieren lassen. Auf Grundlage der somatischen Embryogenese als Technik der klonalen Vermehrung können spezifisch geeignete Klonsortenmischungen zusammengestellt und beliebig skalierbar produziert werden. Als Basis dient eine genetisch diverse Klonbank aus bereits vorliegenden, kryokonservierten Genotypen. Im Vorhaben sollen kritische Punkte der biotechnologischen Prozesskette optimiert, parallel alle Schritte bei den beteiligten Baumschulen und Gartenbaubetrieben verankert und so der Übergang von der Erforschung zur angewandten Massenproduktion vollzogen werden.