Flagellin
Flagellin ist das Protein, aus dem die bakteriellen Flagellen, die Bewegungsstrukturen vieler Bakterienarten, aufgebaut sind. Diese langen, fadenförmigen Anhänge ermöglichen es Bakterien, sich aktiv in einer Flüssigkeit oder auf festen Oberflächen fortzubewegen, indem sie rotieren oder peitschenartige Bewegungen ausführen.
Das Protein bildet eine helikale Struktur, die um eine hohle Achse gewunden ist, was dem Flagellum Flexibilität und Stabilität verleiht.
Flagellin wird von vielen Pflanzen und Tieren als mikrobielles Mustererkennungsmolekül erkannt, was eine Immunantwort auslöst. Es bindet an spezifische Rezeptoren im Immunsystem, was zur Aktivierung von Abwehrmechanismen führt. Bei Pflanzen z.B. kann die Erkennung von Flagellin zur Aktivierung der systemischen erworbenen Resistenz führen.
Es gibt verschiedene Typen von Flagellin, die sich in ihrer Aminosäuresequenz unterscheiden. Diese Variation hilft den Bakterien möglicherweise, der Erkennung durch das Immunsystem des Wirts zu entgehen.
Forschung und Anwendungen: Aufgrund seiner immunogenen Eigenschaften wird Flagellin in der Forschung oft als Adjuvans in Impfstoffen verwendet, um die Immunantwort zu verstärken. Es ist auch ein Ziel für die Entwicklung neuer antimikrobieller Strategien.
Flagellin spielt somit eine zentrale Rolle sowohl in der bakteriellen Motilität als auch in der Interaktion von Bakterien mit dem Immunsystem ihrer Wirte.