Der Begriff Rückkreuzung in der Pflanzenzüchtung bezeichnet eine Züchtungsmethode, bei der ein Hybrid oder eine Kreuzung einer Pflanze mit einem ihrer Elternteile oder mit einer Pflanze, die dem Elternteil genetisch sehr ähnlich ist, gekreuzt wird. Dieses Verfahren wird oft verwendet, um bestimmte gewünschte Merkmale oder Gene in den Nachkommen zu stabilisieren und unerwünschte Merkmale zu eliminieren.

Funktionsweise der Rückkreuzung:

  1. Erster Kreuzungsschritt: Zunächst wird eine Kreuzung zwischen zwei Pflanzen durchgeführt, bei der eine Pflanze ein gewünschtes Merkmal (zum Beispiel Krankheitsresistenz) in die Nachkommen einbringt. Die Nachkommen dieser ersten Kreuzung sind sogenannte Hybride.
  2.  Rückkreuzung: Ein oder mehrere der hybriden Nachkommen werden dann mit einem der Elternteile oder einer sehr ähnlichen Pflanze rückgekreuzt. Das Ziel dieser Rückkreuzung ist es, das gewünschte Merkmal des ursprünglichen Elternteils weiter zu festigen, während unerwünschte Merkmale aus der anderen Elternlinie ausgeschaltet werden.
  3. Mehrere Zyklen: Dieser Prozess der Rückkreuzung kann mehrere Male wiederholt werden, wobei in jeder Generation die Nachkommen erneut mit dem Elternteil gekreuzt werden. Mit jeder Rückkreuzung erhöht sich der Anteil der genetischen Information des bevorzugten Elternteils, während das gewünschte Merkmal aus der Hybridkreuzung erhalten bleibt.
  4. Selektion: Nach jeder Rückkreuzung werden die Pflanzen auf das Vorhandensein des gewünschten Merkmals getestet und selektiert, um sicherzustellen, dass es in der nächsten Generation weitergegeben wird.

Anwendung und Ziele:

  • Stabilisierung von Merkmalen: Rückkreuzung wird verwendet, um spezifische, erwünschte Merkmale wie Krankheitsresistenz, Trockenheitstoleranz oder verbesserte Erträge in einer Pflanzenpopulation zu stabilisieren.
  • Erhaltung genetischer Merkmale: Wenn ein neues Merkmal in eine bereits etablierte Pflanzensorte eingebracht werden soll, hilft die Rückkreuzung, das Merkmal einzuführen, während die übrigen Eigenschaften der ursprünglichen Sorte weitgehend erhalten bleiben.
  • Verbesserung bestehender Sorten: Es ist eine gängige Praxis, um bestehende Kultursorten zu verbessern, indem neue, vorteilhafte Gene eingebracht werden, ohne die Grundcharakteristika der Sorte stark zu verändern.

Rückkreuzung ist somit eine wichtige Methode in der konventionellen Pflanzenzüchtung und wird auch in Kombination mit modernen Techniken wie der Marker-gestützten Selektion eingesetzt, um den Züchtungsprozess zu beschleunigen.

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