Russischer Löwenzahn
Taraxacum koksaghyz

Wissenschaftlicher Name | Taraxacum koksaghyz |
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Deutscher Name | Russischer Löwenzahn |
Englischer Name | Dandelion, rubber root |
Familie | Asteraceae (Korbblütengewächse) |
Genomgröße (Basenpaare) | 1.450 Mbp |
Genomgröße (Gene) | 34.000 |
Chromosomen | diploid (2n = 16) |
Jahr der Sequenzierung | 2010 |
Beschreibung
Der Russische Löwenzahn ist eine ausdauernde krautige Staude, die bis 15 cm hoch werden kann und eine fleischige Bastrübe ausbildet. Die bläulich-gräulich-grünen Laubblätter stehen in grundständigen Rosetten. Der Blütenstand besitzt hellgrüne Hüllblätter und hellgelbe Zungenblüten. Die Blütezeit reicht in China vom späten Frühling bis zum frühen Sommer. Wie bei allen Korbblütlern ist die Frucht eine Achäne, eine Sonderform der Nuss.
Alle Pflanzenteilen, besonders aber die Bastrübe, sind von Milchsaftröhren durchzogen. Der Name kok-saghyz leitet sich vom türkischen kok-sagiz ab (kok = Wurzel, sagiz = Gummi) und weist auf die Bedeutung des Russischen Löwenzahns zur Gewinnung von Naturkautschuk hin. Im Gegensatz zu unserem in Mitteleuropa beheimateten Gewöhnlichen Löwenzahn enthält der Milchsaft des Russischen Löwenzahns zwischen 6 und 10 % Naturkautschuk.
Ursprung und Verbreitung
Die ursprüngliche Heimat des Russischen Löwenzahns ist Kasachstan und das westliche Xinjiang.
Wirtschaftliche Bedeutung
Der Russische Löwenzahn wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Kasachstan entdeckt und wird seit 1931 zur Gewinnung von Naturkautschuk angebaut. Durch die Entwicklung des synthetischen Kautschuks kam der Anbau in den 50er Jahren zum Erliegen. Seit einigen Jahren wird der Russische Löwenzahn als potentielle Rohstoffpflanze für Kautschuk in Europa und Nordamerika wieder intensiv beforscht. Das Ziel ist es eine Alternative zu Naturkautschuk aus dem Milchsaft des Kautschukbaums (Hevea brasiliensis) und zum synthetischen Kautschuk zu finden. Der verhältnismäßig unkomplizierte Anbau des Russischen Löwenzahns erfolgt in großen Plantagen. Aus den geköpften, gewaschenen und geschnittenen Rüben wird teils flüssiger Latex, teils fester Rohkautschuk gewonnen.
Quellen
- W. Franke (1992) Nutzpflanzenkunde, Thieme-Verlag, 5. Auflage
- U. Körber-Grohne, (1994) Nutzpflanzen in Deutschland - Kulturgeschichte und Biologie, Konrad Theiss Verlag, 3. Auflage
- R. Lieberei, C. Reisdorff (2012) Nutzpflanzen, Thieme-Verlag, 8. Auflage
- National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine