Tabak
Nicotiana tabacum
Wissenschaftlicher Name | Nicotiana tabacum |
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Deutscher Name | Tabak |
Englischer Name | Tobacco |
Familie | Solanaceae (Nachtschattengewächse) |
Genomgröße (Basenpaare) | 4.500 Mbp |
Genomgröße (Gene) | - |
Chromosomen | allotetraploid (2n = 4x = 48) |
Jahr der Sequenzierung | - |
Beschreibung
Die Gattung Nicotiana zählt wie Kartoffel, Tomate, Paprika, Aubergine und viele andere Nutzpflanzen zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Neben der wirtschaftlichen Bedeutung als Genussmittel ist Tabak ein zentrales Modellsystem der Biologie zur Erforschung der pflanzlichen Genexpression.
Tabakpflanzen sind einjährige Kräuter mit lanzettlichen und wechselständigen Blättern. Die Pflanze kann eine Höhe von 2 m erreichen. Die Blütenstände sind mehrfach verzweigte Rispen mit trichterförmigen Blüten, die bei N. tabacum rot und bei N. rustica gelb gefärbt sind.
Schon den indianischen Ureinwohnern diente Tabak als Genuss- und Medizinpflanze. Aber erst 1560 kamen die ersten Samen des Tabaks nach Europa. Dort dienten die Pflanzen zunächst der Zierde. Zudem war Tabakbrühe, die durch abkochen der Blätter gewonnen wurde, ein wirksames Mittel zur Bekämpfung von Insekten.
Der französische Gesandte Jean Nicot war maßgeblich an der Verbreitung des Tabaks beteiligt und wurde so zum Namensgeber der Gattung und des alkaloiden Hauptwirkstoffs, dem Nicotin. Ende des 16. Jahrhunderts begann man auch in Europa die eingerollten Blätter des Tabaks zu konsumieren.
Die bedeutendsten sekundären Pflanzenstoffe der Nicotiana-Arten sind die, zu den Nikotinoiden zählenden, Alkaloide. Die Tabakpflanzen synthetisiert das Nikotin in den Wurzeln und transportiert es in die Blätter. Dort dient es der Abwehr von Insektenfraß. Nikotin ist zu 0,5-18 % im trockenen Blatt enthalten. In kleinen Dosen wirkt es auf das Nervensystem erregend und ruft durch Adrenalinausschüttung eine Blutdrucksteigerung hervor. Obwohl größere Mengen tödlich sind, kann sich der Körper allmählich an das Gift gewöhnen.
Zur Gewinnung des Tabaks werden die Blätter am Tag ihrer Ernte einzeln oder gebündelt, an luftigen und dunklen Orten zum Trocknen gehängt. Die trockenen Blätter werden zu Ballen gepresst. Es folgt die Fermentation über mehrere Wochen. Durch Gärung unter Wärmeentwicklung und dem teilweisen Abbau von Proteinen bilden sich die gewünschten Farb- und Aromastoffe aus. Danach schließt sich eine Lagerung zur Reifung an. Tabak wird geschnupft, geraucht oder gekaut. Das Nicotin wird bereits im Mundraum von den Schleimhäuten resorbiert.
Ursprung und Verbreitung
Der Tabak hat seinen Ursprung in Amerika, wahrscheinlich in Nordwestargentinien und Bolivien. Eine wilde Urform des Tabaks ist nicht bekannt. Man geht davon aus, dass N. tabacum aus einer Kreuzung von N. sylvestris und N. tomentosiformis hervorgegangen ist.
Wirtschaftliche Bedeutung
Weltwirtschaftliche Bedeutung erlangte die Tabakpflanze als Genusspflanzen aufgrund des Nikotingehalts der Blätter. Gehandelter Tabak stammt heute zu 1/3 aus den Tropen und 2/3 aus den Subtropen und den gemäßigte Breiten.
Die heutige Welternte verteilt sich auf verhältnismäßig viele Länder. Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika, Südostasien, China und Vorderasien sind die Hauptanbaugebiete es Tabaks. Die in Abhängigkeit der Sorte, des Klimas und des Standorts schwankenden Ernteerträge betragen zwischen 600 und 2500 kg luftgetrocknete Blätter pro ha Anbaufläche.
Quellen
- W. Franke (1992) Nutzpflanzenkunde, Thieme-Verlag, 5. Auflage
- U. Körber-Grohne, K. Theiss (1994) Nutzpflanzen in Deutschland - Kulturgeschichte und Biologie Verlag, 3. Auflage
- National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine
- FAOSTAT – Food and Agriculture Organization of the United Nations (2012)