Das Vorhaben soll Mechanismen der Infektionsstrategie des ökonomisch wichtigen nekrotrophen Pflanzenpathogens Botrytis cinerea (Erreger des Grauschimmels bei Früchten, Gemüse und Zierpflanzen) aufklären und damit neue Bekämpfungsstrategien (neue Wirkstoffe mit neuen Mechanismen, verbesserte Resistenzeigenschaften betroffener Wirtspflanzen) ermöglichen, und damit zu einer Reduktion des Einsatzes von Fungiziden und gesünderer Ernährung beitragen.Eine vorhandene Agrobakterium-T-DNA-Insertionsbank von B. cinerea soll genutzt werden zur Identifizierung nicht-nekrotropher Mutanten, d.h. solcher, deren Ausbreitung im Wirtsgewebe gestört ist. Eine umfangreiche Charakterisierung dieser Mutanten (im Rahmen eines trilateralen Konsortiums mit ergänzender Kompetenz) soll die zugrundeliegenden Mechanismen aufklären. Ziel ist die Identifizierung effektiver pflanzlicher Abwehrreaktionen. Der deutsche Partner/Antragsteller ist fokussiert auf eine detaillierte physiologische, zellbiologische und molekularbiologische Charakterisierung der Mutanten und ihres Verhaltens in planta (Bildung von ROS; Link zwischen Tag und Phenotyp durch knock-out Experimente; Lokalisationsstudien mit GFP-Markierung, etc.). Die Untersuchungen werden zur Identifizierung neuer Targets für die Entwicklung von neuen Wirkstoffen führen und zu neuen Ansätzen zur Verbesserung der Resistenz gegen nekrotrophe Pathogene bei Wirtspflanzen; durch die Beteiligung eines Industriepartners (Bayer Crop Science) ist die Integration der Ergebnisse in Entwicklungsreihen zur Herstellung ?besserer Fungizide sowie die Nutzung zur Resistenzverbesserung bei Pflanzen sichergestellt.