Forschungsallianz: Klimaschutz in der Landwirtschaft

09.07.2011 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Landwirtschaft - Mitursache und Opfer des Klimawandels (Quelle: © Verena N. / pixelio.de)

Landwirtschaft - Mitursache und Opfer des Klimawandels (Quelle: © Verena N. / pixelio.de)

Deutschland vereinbart mit 30 Ländern eine Forschungsallianz für eine nachhaltige Landwirtschaft zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Sicherung der Welternährung.

Die Landwirtschaft produziert nicht nur lebenswichtige Nahrungsmittel und nachwachsende Rohstoffe für die Industrie. Sie produziert auch einen bedeutenden Anteil der weltweiten klimaschädlichen Treibhausgase. Zeitgleich ist sie von den Auswirkungen des Klimawandels massiv betroffen: steigende Temperaturen, unregelmäßige Niederschläge und häufige Extremwetter bedeuten einen erhöhten Stress für Pflanzen und Tiere. Und auch ein von vielen Wissenschaftlern prognostizierter steigender Schädlingsdruck gefährdet die Ernten. Forschung und Entwicklung können ihren Beitrag dazu leisten, die Landwirtschaft effizienter, produktiver und gleichzeitig umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten.

Forschungsallianz für den Klimaschutz 

Gemeinsam mit 30 weiteren Staaten hat Deutschland im Juli auf einer Konferenz der Landwirtschaftsminister die internationale Charta „Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases“ unterzeichnet. Mit dieser Forschungscharta vereinbaren die Länder eine freiwillige Zusammenarbeit bei der „Forschung zur Bekämpfung des Klimawandels und der Sicherung der Welternährung im Rahmen einer nachhaltigen Landwirtschaft“. Neben Deutschland, einem der Gründungsmitglieder, beteiligen sich Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, China, Costa Rica, Indonesien, Japan, Kanada, Kolumbien, Korea, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Norwegen, Peru, die Philippinen, die Schweiz, Uruguay, die USA, Vietnam sowie die EU-Länder Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, die Niederlande, Schweden und Spanien an dem Projekt. Eine Zusammenarbeit der Staaten gibt es bereits seit Dezember 2009. Die Allianz, die am Rande der UN-Klimawandelkonferenz in Kopenhagen ins Leben gerufen wurde, wurde nur formell bestätigt.

Die von der Landwirtschaft verursachten Treibhausgasemissionen entstehen vor allem durch biologische Vorgänge bei der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Böden und bei der Haltung von Nutztieren. Im Rahmen der Allianz soll erforscht werden, wie die zur Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung notwendigen agrarischen Rohstoffe weitestgehend klimafreundlich erzeugt werden können. Landwirtschaftliche Systeme sollen effizienter, produktiver und anpassungsfähiger werden und zudem klimafreundlicher, ohne dabei das Ziel der Nahrungssicherung aus dem Auge zu verlieren. 

Um diese Ziele zu erreichen, wollen die Allianzpartner die internationale Vernetzung der Forschung vorantreiben und mehr Geld in Forschungsprojekte investieren, die helfen die landwirtschaftlichen Emissionen zu verringern und das Potenzial der Kohlenstoffbindung im Boden zu verbessern. 

Die Allianz arbeitet eng mit internationalen Organisationen und Agrar-Forschungseinrichtungen zusammen. In den vergangenen eineinhalb Jahren nahmen drei Arbeitsgruppen zu den Bereichen Ackerbau, Tierhaltung und dem besonders emissionsreichen Reisanbau ihre Arbeit auf. Zudem fanden verschiedene Fachtagungen statt. Erste Aktionspläne wurden entwickelt und Datenbanken aufgebaut. 


Quellen:

  • BMELV (08.07.2011): Pressemitteilung: Klimaschutz in der Landwirtschaft: Agrarminister vereinbaren internationale Zusammenarbeit bei der Forschung. 
  • BMELV (15.12.2009): Pressemitteilung: Kopenhagen: Landwirtschaftsministerium wird Mitbegründer der globalen Forschungsallianz zu Klimagasen.
  • Homepage der Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases

Zum Weiterlesen:

Titelbild: Landwirtschaft - Mitursache und Opfer des Klimawandels (Quelle: © Verena N. / pixelio.de)