Hyphe
Hyphen sind fadenförmige Zellen von Pilzen, die der Nährstoff- und Wasseraufnahme dienen. Mit diesen dringen Pilze zum Beispiel in Wurzelräume von Nutz- und Wildpflanzen (Mykorrhizapilz) oder in abgestorbenes Gewebe ihrer Wirte (nekrotrophe Pilze) ein.
Eine (Pilz-)Hyphe (auch als Pilzfaden bezeichnet) ist eine fadenförmige Struktur, die das Grundgerüst des Pilzes bildet. Hyphen sind Einzelzellen oder Zellfäden, die in einer verzweigten und filamentösen Struktur wachsen und sich zu einem ausgedehnten Netzwerk zusammenfügen können.
Die Pilzhyphen sind in der Regel sehr dünn und transparent. Sie bestehen aus einer Zellwand, die aus Chitin besteht, einem festen Material, das auch im Exoskelett von Insekten vorkommt. Das Zytoplasma, der lebende Inhalt der Zellen, fließt durch die Hyphen und ermöglicht den Transport von Nährstoffen und Wasser im Pilzorganismus.
Die Hyphen dienen mehreren wichtigen Funktionen für den Pilz. Sie ermöglichen die Aufnahme von Nährstoffen aus der Umgebung, da sie mit ihrer großen Oberfläche eine effiziente Absorption ermöglichen. Darüber hinaus können die Hyphen auch tiefer in den Boden eindringen oder andere Substrate durchdringen, um den Pilz zu verankern und weiter nach Nährstoffen zu suchen.
Die Verzweigungen der Hyphen ermöglichen es dem Pilz, sich auszubreiten und neue Bereiche zu kolonisieren. Außerdem ermöglichen sie die Interaktion mit anderen Organismen, wie zum Beispiel bei der Bildung von Mykorrhiza-Symbiosen mit Pflanzenwurzeln.
Die Pilzhyphen bilden das Geflecht des Myzeliums, das die vegetative Wachstumsform des Pilzes darstellt. Das Myzelium kann je nach Art und Lebensweise des Pilzes unterschiedliche Formen und Ausdehnungen annehmen.
Es gibt verschiedene Pilzarten, die für ihr riesiges Myzelium bekannt sind. Ein bekanntes Beispiel ist der Hallimasch (Armillaria ostoyae), der als größter bekannte Organismus der Welt gilt. Ein einzelnes Hallimasch-Myzelium wurde in Oregon, USA, entdeckt und erstreckt sich über eine Fläche von rund 9,65 Quadratkilometern. Es wird geschätzt, dass dieses Myzelium bereits seit Tausenden von Jahren existiert.