Mykoheterotrophe Pflanzen
Mykoheterotrophe Pflanzen sind eine besondere Gruppe von Pflanzen, die in einer symbiotischen Beziehung mit Pilzen leben und von diesen Pilzen Nährstoffe beziehen. Diese Beziehung wird als Mykoheterotrophie bezeichnet. Im Gegensatz zu den meisten Pflanzen, die Photosynthese betreiben, sind mykoheterotrophe Pflanzen in der Regel nicht in der Lage, eigenständig Kohlenhydrate durch Photosynthese zu produzieren. Stattdessen verlassen sie sich auf Mykorrhiza-Pilze, die in symbiotischer Verbindung mit Bäumen und anderen Pflanzen leben und Kohlenhydrate sowie andere Nährstoffe von diesen Wirten beziehen.
Einige wichtige Merkmale dieser Pflanzen:
- Reduzierte oder fehlende Chlorophyllproduktion: Da sie nicht auf Photosynthese angewiesen sind, haben viele mykoheterotrophe Pflanzen wenig oder gar kein Chlorophyll, was ihnen oft ein blasses oder durchsichtiges Aussehen verleiht.
- Besondere Wurzelsysteme: Diese Pflanzen haben oft spezialisierte Wurzelsysteme, die darauf ausgelegt sind, eng mit den Mykorrhiza-Pilzen zu interagieren.
- Spezialisierung auf bestimmte Pilzarten: Mykoheterotrophe Pflanzen sind oft auf spezifische Pilzarten angewiesen, um zu überleben. Diese Pilze fungieren als Vermittler, die Nährstoffe von den photosynthetisch aktiven Pflanzen zu den mykoheterotrophen Pflanzen transportieren.
- Ein bekanntes Beispiel für eine mykoheterotrophe Pflanze ist die Korallenwurzel (Corallorhiza spp.), die in Nordamerika vorkommt und eine symbiotische Beziehung mit bestimmten Mykorrhiza-Pilzen eingeht. Ein weiteres Beispiel ist die Vogel-Nestwurz (Neottia nidus-avis), die in Europa verbreitet ist und ebenfalls auf eine symbiotische Beziehung mit Pilzen angewiesen ist.