Der Begriff „PIWI“ steht für pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Mittlerweile wird in Wissenschaft und Züchtung vermehrt von „neuen innovativen Rebsorten“ in diesem Zusammenhang gesprochen. Die ersten pilzresistenten Rebsorten waren Kreuzungen zwischen Vitis vinifera und anderen Arten der Gattung Vitis.

Die Einschleppung von Schaderregern im 19. Jahrhundert machte die Widerstandsfähigkeit gegenüber Schadpilzen zu einem übergeordneten Zuchtziel in der Rebenzüchtung – es war der Beginn der Resistenzzüchtung.

Die beiden bedeutendsten eingeschleppten Krankheitserreger im Weinbau rufen den Echten Mehltau und den Falschen Mehltau hervor. Beide Krankheiten werden durch Pilze verursacht. Im Weinbau ist für deren Bekämpfung ein sehr intensiver Pflanzenschutzmittelaufwand nötig, da alle traditionellen Rebsorten hoch anfällig gegenüber diesen Pilze sind. Durch die Züchtung von PIWIs soll der Bedarf an Fungiziden reduziert und die Weinproduktion so nachhaltiger werden.

In den deutschen Weinbaugebieten wie Rheinhessen, Franken und Pfalz sind PIWIs bereits weit verbreitet. Zugelassen und schon im größeren Stil angepflanzt werden die Sorten Regent und Johanniter. Regent (Rotwein) hat sich als Rebsorte auf dem Markt gut durchgesetzt und kann Ersatz für Spätburgunder und Dornfelder sein; Johanniter (Weißwein) kann als Ersatz für Riesling oder Silvaner dienen.

2020 erhielt ein weiterer PIWI eine Sortenzulassung:  Calardis Blanc. Die weißtraubige Sorte zeichnet sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber mehreren Schaderregern aus: den Echten Mehltau, den Falschen Mehltau, Schwarzfäule und auch Botrytis. Sie hat darüber hinaus auch weitere Vorteile: einen aufrechten Wuchs, eine mittelspäte Reifezeit und eine ansprechende Weinstilistik.

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