Baumhöhen auf Weltkarte
Die Reflexionen von vielen Millionen Lichtechos können per Satellit eingefangen werden. Wenn die eingefangen Daten auch noch katalogisiert und anschließend systematisch abgebildet werden, können alle Bäume weltweit auf ganz neue Art dargestellt werden.
Ein amerikanisches Forscherteam um Michael Lefsky von der Colorado State University hat eine Weltkarte entworfen, auf der die weltweiten Baumhöhen verzeichnet sind. Die Karte hat entscheidende Mehrwerte: Biomasse und Holzvorräte können global besser eingeschätzt werden. Da eine einzige Messmethode zur Anwendung kommt, sind die so erhaltenen Daten deutlich verlässlicher als die aller bisherigen Methoden.
Zur Erstellung der Karte nutzten die Wissenschaftler Messdaten eines Lidar-Höhenmessers. Dieser kreist bis zu dessen Abschaltung im Herbst 2009 an Bord des Satelliten ICESat um die Erde. Pro Sekunde sandte der Höhenmesser 40 Lasepulse zur Erde, welche entweder an den jeweiligen Böden oder an der jeweiligen Vegetation zum Satelliten zurückreflektiert wurden.
Man untersuchte wie lange ein Puls benötigte, um wieder zum Satelliten zurückzukehren, und zog danach Rückschlüsse auf das jeweilige Gelände und dessen Vegetation. 250 Millionen Lidar-Messpunkte wurden mit Daten zweier weiterer Satelliten kombiniert. Auf diese Art erstellten die Forscher eine globale Karte der Baumhöhe.
Erste Auswertungen liegen bereits vor: Die höchsten Wälder (bis zu 40m) wachsen an der nordamerikanischen Pazifikküste und in Teilen Südostasiens. Bäume der tropischen Regenwälder kommen auf ca. 25m und boreale Nadelwälder auf ca. 20m.
Quelle:
Lefsky, Michael A. (2010): A global forest canopy height map from the Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer and the Geoscience Laser Altimeter System. Geophysical Research Letters, DOI: 10.1029/2010GL043622.