Bt-Mais gelangt in Oberflächengewässer

01.10.2010 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Mais. (Quelle: © Karina Baumgart/Fotolia.com)

Mais. (Quelle: © Karina Baumgart/Fotolia.com)

Viele Maisanbaugebiete in den USA sind von Entwässerungsgräben durchzogen. Eine US-Studie weist in jedem fünften untersuchten Gewässer Spuren von BT-Mais nach. Die ökologischen Auswirkungen sind bislang unklar.

In den USA wächst inzwischen auf rund zwei Dritteln der Maisanbaufläche Bt-Mais. Auch im US-Bundesstaat Indiana im Corn Belt der USA, wo die Maisfelder von zahlreichen Entwässerungsgräben durchzogen sind. Ob das Bt-Protein aus dem gentechnisch veränderten Mais in Gewässer gelangen und dort lebende Insekten schädigen kann, diskutieren Forscher seit einigen Jahren. 

Nachweisbarkeit und biologische Wirksamkeit

Eine US-Studie belegt nun, dass in etwa ein Fünftel der untersuchten Gewässer das Bt-Protein nachweisbar war. Im Vergleich zu frischen Maispflanzen waren die nachweisbaren Bt-Mengen gering. Die biologische Wirksamkeit dieser eingeschwemmten Bt-Maisreste ist im Moment noch nicht ausreichend bekannt, so die Wissenschaftler. Diese muss weiter erforscht werden. Nicht-Zielorganismen wie Köcherfliegen, Regenwürmern und Asseln könnten davon betroffen sein. Die Futter-Aufnahmemenge und die Abbaurate der Maisreste sind Faktoren, von denen Einflüsse auf das ökologische System ausgehen. 

Da das Bt-Protein noch Monate nach der Ernte an den untersuchten Standorten gefunden wurde, sei ein Kontakt mit Nicht-Zielorganismen über Monate hinweg wahrscheinlich. Eine andere Studie vom Frühjahr dieses Jahres belegte, dass das Bt-Protein im Mais nach der Ernte schnell abgebaut wird und somit nicht mehr wirksam ist. Die ökologischen Auswirkungen der Bt-Maisreste auf Schadorganismen wie den Maiszünsler und auf Nichtzielorganismen waren laut dieser Studie begrenzt. Weitere Studien sind somit notwendig, um die Umweltauswirkungen des Bt-Maisanbaus besser einschätzen zu können.


Dieser Artikel wurde durch eine Kooperation mit der Redaktion von pflanzenforschung.de/biosicherheit unseren Lesern zur Verfügung gestellt und redaktionell leicht verändert. Den ausführlichen Originalbeitrag finden sie unter pflanzenforschung.de/biosicherheit in der Rubrik „Aktuelles“.