Schon gewusst? Unsere Gärten sollten südländischer werden

Wie man seinen Garten an den Klimawandel anpasst

01.08.2023 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Stauden mit ätherischen Ölen, z.B. der Lavendel, sind ideale Gartenpflanzen für immer heißere Sommer (Bildquelle: © Hans / Pixabay)

Stauden mit ätherischen Ölen, z.B. der Lavendel, sind ideale Gartenpflanzen für immer heißere Sommer (Bildquelle: © Hans / Pixabay)

Die zunehmenden Hitze- und Dürreperioden setzen auch unseren Gärten zu: schlaffe Blätter, vertrocknete Beete und brauner Rasen. Hier hilft nur eine intensive Bewässerung. Falsch, denn auch unser Trinkwasser wird immer knapper und schon vielerorts rationiert. Daher sollten wir unsere Gärten grundlegend umgestalten. Der Berliner Landschaftsarchitekt Prof. Norbert Kühn gibt Tipps, wie man den eigenen Garten besser an den Klimawandel anpassen kann

Grüne Gärten sind wichtig für das Mikroklima, denn die Pflanzen verdunsten Wasser und lassen sehr heiße Tage etwas erträglicher werden – insbesondere im städtischen Umfeld. Aber um auf intensive Bewässerung verzichten zu können, brauchen wir die richtigen Pflanzen im Garten - viele unserer üblichen Gartenpflanzen sind bereits jetzt mit dem Klimawandel überfordert.

Nicht versiegeln, Sonnen- und Schattenplätze schaffen

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Eine Blumenwiese ist die bessere Alternative für einen braunen Rasen.

Eine Blumenwiese ist die bessere Alternative für einen braunen Rasen.

Bildquelle: © Ralphs_Fotos / Pixabay

Das erste Gebot für einen klimaresilienten Garten: Möglichst wenig Fläche versiegeln, damit Regenwasser gut vom Boden aufgenommen werden kann. Schottervorgärten sind ein No-Go! Bei Starkregenereignissen hilft ein mit Kompost aufgelockerter Oberboden, um ein schnelles Abfließen des Wassers zu verringern. Wer der Möglichkeit hat, sollte das Regenwasser in Fässern oder Zisternen auffangen und den Garten abwechselnd mit Sonnen- und Schattenplätzen gestalten. Schatten spenden Bäume und hier sollten vermehrt Arten aus dem submediteranen Bereich bei uns Einzug halten, z.B. Felsenbirne, Manna-Esche oder Goldregen. Als kleinere Bäume kommen Hopfenbuche, Burgenahorn oder der italienische Ahorn in Frage. Auch viele traditionelle Obstbäume sind recht hitzetolerant.

Stauden mit ätherischen Ölen

In den Sonnenbereichen fühlen sich behaarte Stauden wohl, die tiefe Wurzeln haben – und damit auf der „trockenen Freifläche“ gut mit längeren Trockenperioden auskommen. Insbesondere Pflanzen mit ätherischen Ölen sind hier geeignet: Salbei, Oregano oder Lavendel. Wenn die neuen Pflanzen aus mediterranen Gegenden, Prärie oder Steppe kommen, dann hat man gute Chancen, dass sie auch unsere Hitze- und Trockenperioden gut überstehen.

Und der Rasen?

Wir Deutschen lieben einen üppigen grünen Rasen. Doch für den „englischen Rasen“ ist bei uns die Zeit eher abgelaufen, wenn wir ihn nicht wochen- und monatelang bewässern wollen. Zumindest sollten wir uns überlegen, ob die Rasenfläche nicht reduziert werden kann. Stattdessen beispielsweise eine bunte Blumenwiese, die nur ein- oder zweimal pro Jahr gemäht werden muss. Um oder durch die Wiesenbereiche kann man Rasenwege anlegen – dadurch entstehen schöne Kontraste und eine naturalistische Anmutung der Gartenfläche.


Quelle:
Gelber Rasen muss nicht sein (Pressemitteilung Technische Universität Berlin, 13. Juli 2023)

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Titelbild: Stauden mit ätherischen Ölen, z.B. der Lavendel, sind ideale Gartenpflanzen für immer heißere Sommer (Bildquelle: © Hans / Pixabay)