Mach mit und werde „Citizen Scientist“!

Naturbegeisterte können großen Beitrag zum Artenschutz leisten

12.04.2022 | von Gastautorin: Lina Hochhaus

In der Frühlingssonne blühen die ersten Schlüsselblümchen. (Bildquelle: © Franz W. / Pixabay)

In der Frühlingssonne blühen die ersten Schlüsselblümchen. (Bildquelle: © Franz W. / Pixabay)

Klimawandel, Pestizide und Monokulturen auf den Feldern: Viele Wildpflanzenarten kommen mächtig unter Druck und könnten bald aussterben. Oder fremde Arten verbreiten sich in Deutschland und verdrängen einheimische Pflanzen. Damit es nicht soweit kommt, braucht die Wissenschaft Euch als „Scouts“: Raus in die Natur und macht Euch als „Bürger:innen-Wissenschaftler“ auf die Suche nach gefährdeten oder sogar gefährlichen Pflanzen. Mit Euren Entdeckungen können Wissenschaftler:innen planen, wie die einheimische Pflanzenwelt besser geschützt werden kann.

Dir ist langweilig und Du sitzt in den Osterferien nur zu Hause rum? Du hast einen Hund? Und wohnst in Brandenburg oder Sachsen? Dann kannst Du Dich mit Deinem treuen Gefährten demnächst auf den Weg machen und nach „invasiven“ Pflanzen fahnden. Also nach Pflanzen wie der aus dem Mittelmeerraum eingewanderten Ambrosia, die bei Menschen heftige Allergiereaktionen auslösen kann.

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Ein junger Schnüffler fleißig auf der Suche nach pflanzlichen Invasoren.

Ein junger Schnüffler fleißig auf der Suche nach pflanzlichen Invasoren.

Bildquelle: © Pezibear / Pixabay

Dein Hund als „Invasorenjäger“

Damit das auch gut klappt, wird Dein Hund beim Projekt IGAMon-Dog als professioneller Pflanzenschnüffler ausgebildet – er findet dann solche Pflanzen viel besser als Du selbst. Dazu sollte Dein Vierbeiner nicht nur clever und spielfreudig sein, sondern auch gut auf Dich hören. Die Aus- und Weiterbildung ist kostenfrei. Also jetzt bewerben, wenn Dein Hund mindestens zwölf Monate und höchstens zehn Jahre alt ist. Und wenn Du später mit Deinem Hund auf die Jagd nach Ambrosia und andere Invasoren gehst, meldet Ihr Eure Funde über eine App direkt an die Wissenschaftler:innen.

Schlüsselblume gesucht

Du hast keinen Hund und möchtest trotzdem etwas zur Wissenschaft beitragen? Mach Dich einfach mit Freunden oder Familie bei einem Spaziergang auf die Suche nach der Echten Schlüsselblume. Beim Projekt „Findet die Schlüsselblume“ soll europaweit nach der gelben Schönheit gefahndet werden. Echte Schlüsselblumen sind am häufigsten auf Wiesen und am Wald- und Straßenrand zu finden. Aber wie viele gibt es noch und wo genau? Welchen Blütentyp haben die Blumen? Diese Informationen sind wichtig für die Wissenschaftler:innen um herauszubekommen, wie gut es dieser Pflanze geht. Die Spezialisten können daran sogar ablesen, wie es um das Wohlbefinden anderer Pflanzenarten und bestäubender Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen bestellt ist. Also alle Beobachtungen genau notieren und beim Projekt über die Webseite melden.

Deine Arbeit zählt!

Um bei einem solchen Projekt mitzumachen, kannst Du ganz einfach auf die oben genannten Internetseiten gehen und Dich anmelden. So wirst Du zum „Citizen Scientist“ – auch ohne großes Vorwissen und jahrelanges Studium sammelst Du dann wertvolle Daten für die Wissenschaft. Und Du bist dann Teil der Wissenschafts-Community, die sich für Natur- und Artenschutz einsetzt.

Es gibt noch viel mehr Citizen-Science-Projekte. Besuche doch mal www.buergerschaffenwissen.de und finde eine Aktion, die zu Dir passt. Viel Spaß dabei. 

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Weitere Projekte zur Pflanzenforschung

Pflanze KlimaKultur!: Zum Thema Klimawandel und wie er sich auf die Entwicklung der Pflanzen auswirkt findest du alles bei: https://www.buergerschaffenwissen.de/projekt/pflanze-klimakultur und bei https://www.pflanzeklimakultur.de/index.php/de/

MainStadtbaum Frankfurt – Wie geht es den Bäumen?: Durch die Hitze und Trockenheit auch in Frankfurt sind die Bäume teils geschädigt. Du kannst den Zustand der Bäume messen und die kommenden Schäden frühzeitig erkennen. Also informiere dich unter https://www.buergerschaffenwissen.de/projekt/mainstadtbaum-frankfurt-wie-geht-es-den-baeumen und melde dich an unter https://www.senckenberg.de/de/engagement/buergerwissenschaften/mainstadtbaum-frankfurt/

Invasive Neophyten entdecken und melden!: Die Einwanderer müssen gefunden werden, da sie den einheimischen Pflanzen schaden. Du kannst helfen und deine Befundnisse teilen. Gehe dabei zu https://www.buergerschaffenwissen.de/projekt/invasive-neophyten-entdecken-und-melden und https://www.korina.info/ und informiere dich!


Informationen zur Gastautorin: Lina Hochhaus ist 18 Jahre alt, wohnt in der Nähe von Darmstadt und ist Schülerin der 12. Klasse.

Titelbild: In der Frühlingssonne blühen die ersten Schlüsselblümchen. (Bildquelle: © Franz W. / Pixabay)