X. GABI Netzwerktreffen in Potsdam

12.03.2010 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

(Quelle: © Dr. Matthias Arlt)

(Quelle: © Dr. Matthias Arlt)

Im Potsdamer Dorint Hotel fand vom 9. bis 11. März das diesjährige GABI Statusseminar statt. Forscher aus ganz Deutschland und aus europäischen Partnerländern diskutierten drei Tage über ihre aktuellen Forschungsergebnisse und die zukünftige Entwicklung der Pflanzengenomforschung.

Zum zehnten Mal trafen sich die am deutschen Pflanzengenomprogramm GABI beteiligten Wissenschaftler zu ihrem internen Netzwerktreffen, dem GABI Statusseminar. Mehr als 300 Teilnehmer waren eine beeindruckende Zahl und gaben dem dreitägigen Workshop den Charakter einer internationalen Konferenz. Internationale Projekte sind seit langem Bestandteil von GABI, so dass dieser Eindruck untermauert wurde.

Die Größe der GABI „Community“ aber auch die Qualität der Forschung beweisen, das die Pflanzenforschung weder strukturell noch inhaltlich aus der deutschen Forschungslandschaft wegzudenken ist. Die in GABI geschaffenen Grundlagen, Technologien und Ressourcen beeinflussen weite Bereiche in den Lebens- und Ingenieurwissenschaften. Biologische Grundlagen aber auch Biodiversitäts- und ökologische Forschung werden durch die Genomforschung geprägt. Impulse bekommen auch Disziplinen wie die Ernährungsforschung, die Prävention von ernährungsbedingten Erkrankungen oder die Agrarwissenschaften inklusive von Prozesstechnologien und Agrarlogistik. Die „Petersberger Thesen“ des 2009 organisierten Innovationsforums Pflanze fassten diese zentrale Rolle und Bedeutung der Pflanzenforschung zusammen. Gleichzeitig geben diese einen Ausblick auf Notwendigkeiten und zukünftige Entwicklungen.

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Die GABI-

Die GABI-"Community".

Bildquelle: © Dr. Matthias Arlt

Die Besonderheiten von GABI sind neben der thematischen Breite die Kombination von Grundlagen und anwendungsorientierten Arbeiten unter einem Dach. Das 10. Netzwerktreffen war somit nicht nur Spiegel der universitären und außeruniversitären Forschung in Deutschland sondern auch ein „Who is Who“ forschender Unternehmen. Die Wirtschaft engagiert sich mit Knowhow, Technologien, Ressourcen aber auch finanziell am Forschungsprogramm. Insgesamt 13 Mio. Euro steuert die Wirtschaft im jetzigen Projekt, in GABI-FUTURE bei. Dies sind 25% des gesamten Etats. Eine Quote von denen andere Forschungsinitiativen in den Lebenswissenschaften weit entfernt sind. Diese Investitionen sind Beweis dafür, dass die Brücke von den Grundlagen hin zu produktnahen Forschungsarbeiten längst geschlagen ist. Der in GABI begonnene Weg zu mehr Interdisziplinarität soll auch zukünftig fortgeschrieben und ausgebaut werden. Die Erweiterung des diesjährigen Netzwerktreffens, um Vertreter des BioEnergie 2021 Projekts und den Gewinnern der AgrarCluster Initiative des BMBF, sind ein wichtiger Schritt zur mehr thematischer Breite.

Mit Spannung warten die Wissenschaftler auf das neue Bioökonomierahmenprogramm des BMBF. Dieses wurde von der Bundesministerin, Frau Dr. Schavan, bereits auf der Grünen Woche im Januar in Berlin angekündigt und soll im September 2010 veröffentlicht werden. An dessen inhaltlicher Ausgestaltung wird im Moment mit Hochdruck gearbeitet, so ein Vertreter des BMBF. Neben den an GABI und anderen Projekten beteiligten Wissenschaftlern kommt dem neugegründeten BioÖkonomieRat aber auch den Wissenschaftsakademien eine zentrale Rolle bei der Findung zukunftweisender Ideen und Strukturen zu. Deutschland hat damit die Chance als erstes Land überhaupt ein BioÖkonomie-Programm zu verabschieden. Das während der Deutschen EU Ratspräsidentschaft entwickelte „Kölner Papier" fasst die strategischen Ziel einer BioÖkonomie zusammen.

Es bleibt ein spannendes aber auch ein wichtiges Jahr für die deutsche Pflanzenforscherszene. Über die Fortschritte wird Pflanzenforschung.de berichten.


  • Einen Artikel auf Pflanzenforschung.de zu den "Petersburger Thesen" finden Sie hier.
  • Einen weiteren Artikel zum X. GABI Netzwerktreffen finden Sie in der neuen Ausgabe 1/2010 des GENOMXPRESS. Dieser steht hier als Download zur Verfügung.