Aktuelle Version des Bundeslebensmittelschlüssels

01.09.2010 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

(Quelle: © Margot Kessler / PIXELIO - www.pixelio.de)

(Quelle: © Margot Kessler / PIXELIO - www.pixelio.de)

Der Bundeslebensmittelschlüssel (BLS) stellt den Nährstoffgehalt von fast 15.000 Lebensmitteln zur Verfügung. Die wissenschaftlich fundierten Daten wurden kürzlich aktualisiert und erweitert.

Für jedes einzelne Lebensmittel sind im BLS die durchschnittlichen Daten von 131 Nährstoffen erfasst. Entwickelt wurde der BLS als Standartinstrument zur Auswertung von ernährungs-epidemiologischen Studien und Verzehrserhebungen in Deutschland. Die Daten basieren vorwiegend auf Untersuchungsergebnissen des Max-Rubner-Instituts (MRI) und nationaler Kooperationspartner, wie Bundesinstitute und -ämter, Landesanstalten, Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft und Verbände. Hinzu kommt qualitativ ausgewertetes Datenmaterial aus der wissenschaftlichen Literatur und von internationalen Datenbanken.

In der aktuellsten Auflage des BLS von 2010 befinden sich nach einer Neuaufnahme von weiteren 4.000 Lebensmitteleinträgen die Daten von fast 15.000 Lebensmitteln, darunter auch angereicherte und energiereduzierte Lebensmittel. Neben den Nährstoffen Kohlenhydrate, Proteine, Fett und Fettsäuren sowie Energieangaben sind im BLS auch die Daten von Ballaststoffen, Alkohol, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen erfasst.

Zudem wurden in der aktuellen Version auch BLS-Rezepturen ergänzt und aktualisiert. Vor allem Standartrezepturen, die im Kochversuchslabor des MRIs entwickelt und sensorisch geprüft werden, bilden hierfür die Basis. Auch die Möglichkeiten zur Berechnung von verarbeiteten bzw. zubereiteten Lebensmitteln unter Berücksichtigung verschiedener Zubereitungseinflüsse wurden in der aktuellen Ausgabe erweitert.

Der BLS richtet sich primär an ein Fachpublikum, wie ErnährungswissenschaftlerInnen, ErnährungsberaterInnen und DiätassistentInnen. Die Daten erleichtern ihnen die Zusammenstellung von Ernährungsplänen bei Adipositas oder anderen ernährungsbedingten Krankheiten sowohl in der Gemeinschaftsverpflegung als auch in der individuellen Einzelberatung. Aber auch Anbieter von Webseiten zum Thema Ernährung sowie von Ernährungssoftware gehören aufgrund der wissenschaftlich fundierten Daten über die Inhaltsstoffe ebenfalls zu den Nutzern. Schließlich nutzen auch Unternehmen der Lebensmittelindustrie sowie Hersteller von Küchen- und Sportgeräten den BLS zu Rezeptur- und Produktentwicklung. Da für die Nutzung eine Lizenz nötig ist, nutzen private Verbraucher den BLS eher selten. Für sie stehen zahlreiche kostenlose Ernährungs-Webseiten zur Verfügung, deren Datenbanken oftmals  auf dem BLS basieren. 


Quelle:
Max-Rubner-Institut

Anregungen zum Weiterlesen:    

Titelbild: (Quelle: © Margot Kessler / PIXELIO - www.pixelio.de)