„Orphan Crop“ heißt wörtlich übersetzt Waisenpflanze oder -frucht. Der Name dient als Sammelbegriff für Nutzpflanzen, die auf dem Weltmarkt, in der Wissenschaft und Pflanzenzüchtung eine eher untergeordnete Rolle spielen und daher ein Nischendasein fristen. Dazu zählen Pflanzen wie Hirse, Maniok, Enset, Tef und Yams – einige Vertreter haben es mittlerweile bis in unserer Supermärkte geschafft, z. B. Süßkartoffel, Okra und Quinoa.

 

Der Begriff ist irreführend, weil Millionen Kleinbauern, Familien und Haushalte von Ihnen leben, sie traditionell anbauen und keineswegs stiefmütterlich behandeln. Sie werden normalerweise in Afrika, Asien und Südamerika angebaut und haben einen hohen Anteil an der weltweiten Ernährungssicherung.

 

Dennoch steckt die Erforschung und Züchtung noch in den Kinderschuhen. Als Gründe dafür gelten fehlende finanzielle, institutionelle, personelle und infrastrukturelle Ressourcen. Erschwerend kommt hinzu, dass Erfahrungen und Wissen von anderen Kulturpflanzen nicht eins zu eins übertragbar sind, sondern erst aufgebaut werden müssen. Ein anderes Problem ist das mangelnde Angebot an phänotypischen und genetischen Daten.

 

Je nach Art müssen die Produktivität erhöht, Qualitätsschwankungen reduziert, Nährstoffprofile optimiert oder die Wuchsform oder das Wachstum verbessert werden. Auch im Bereich der Grundlagenforschung gibt es noch viel zu tun.

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