News zu Pflanzen und Forschung aus dem Netz
Langzeit-Experiment Großbeeren: 50 Jahre Daten für einen nachhaltigen Freilandgemüsebau
Veröffentlichung des Langzeit-Kastenparzellenversuchs Großbeeren | 50 Jahre lang erforschten Wissenschaftler*innen in Großbeeren, wie sich verschiedene Düngestrategien auf die Gemüse- und Bodenqualität auswirken. In der Kastenparzellenanlage in Großbeeren wurde eines der weltweit längsten Düngungsexperimente mit Gemüse durchgeführt. Von 1972 bis 2022 wurden Daten erhoben, die nun von Forschenden des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) veröffentlicht wurden. Die im „BonaRes Repositorium für Boden- und Agrarforschungsdaten“ frei zugänglichen Daten unterstützen eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung und einen umweltfreundlicheren Freilandgemüsebau.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Starthilfe für die Immunabwehr der Gerste
Geprimte Pflanzen können sich besser gegen Pathogene verteidigen. Das Forschungsprojekt PrimedPlant will daher molekulare Marker identifizieren, damit Züchter auf gut primebare Linien selektieren können.
Quelle: Forum Grüne Vernunft
Pflanzenschutz: Forschende entwickeln neuen Wirkstoff gegen weit verbreitetes Pflanzenvirus
Ein neuartiger Wirkstoff schützt Pflanzen zuverlässig vor dem am häufigsten auftretenden Virus in Landwirtschaft und Gartenbau: dem Gurkenmosaikvirus. Entwickelt wurde der Wirkstoff von Forschenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Er besteht aus RNA-Bausteinen, die das Immunsystem der Pflanzen beim Kampf gegen das Virus unterstützen. Auch bei einer hohen Virenlast überlebten 80 bis 100 Prozent der behandelten Pflanzen eine Infektion im Labor. Über die Forschung berichtet das Team in der Fachzeitschrift "Nucleic Acids Research". Die Arbeit wurde vom Journal als "Breakthrough Article" eingestuft. Das Team arbeitet nun daran, die Idee vom Labor in die Praxis zu übertragen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Rainforest Alliance optimiert Standard für nachhaltige Landwirtschaft
Die Rainforest Alliance hat ihr Zertifizierungsprogramm für nachhaltige Landwirtschaft optimiert und erneuert. Die internationale NGO ist überzeugt, dass ein benutzerfreundliches und datenbasiertes Zertifizierungsprogramm heute wichtiger ist denn je, da Klima und Natur weltweit unmittelbar vor einem Kipppunkt stehen und eine rasche Transformation der globalen Landwirtschaft unumgänglich geworden ist. Aus diesem Grund hat die NGO zudem neue spezialisierte Zertifizierungslösungen für die Themenfelder regenerative Landwirtschaft, Klima sowie Lebensgrundlagen entwickelt.
Quelle: UmweltDialog
Mit Trippelschritten zur EU-Gentechnikreform
Der Vorschlag Polens, wie die geltenden Regeln für gentechnisch veränderte Pflanzen künftig angepasst werden könnten, habe unter den 27 EU-Mitgliedstaaten am Freitag die nötige qualifizierte Mehrheit gefunden, teilte die polnische Ratspräsidentschaft mit.
Quelle: Forum Grüne Vernunft
Prof. Matin Qaim: "Gentechnik ist kein Teufelszeug"
Gentechnik und Genomeditierung bieten große Potenziale, um die Landwirtschaft produktiver, umweltfreundlicher, vielfältiger und klimaresilienter zu machen, sagt Prof. Matin Qaim.
Quelle: top agrar online
Mit mehr Wissen(schaft) zu mehr Artenvielfalt: Neue Beratungsstelle am Botanischen Garten Berlin gestartet
Von der städtischen Grünanlage bis zur Kleingarten-Parzelle – die neue Botanische Beratungsstelle ist ab sofort für Bürger*innen und Bezirke da, denen Biodiversität am Herzen liegt. Wie lässt sich Berlin naturnah begrünen? Was können wir alle tun, damit unsere Grünflächen biodiverser werden? Welche Rolle spielen dabei regionales Saatgut und gebietseigene Pflanzen? Diesen Fragen widmet sich der neue kostenlose Service am Botanischen Garten Berlin. Die Beratung verbindet die gärtnerische Expertise der Institution mit den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft. Gefördert wird das Projekt von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU).
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
So atmeten die Ur-Mikroben – ohne Sauerstoff!
Forschende der Goethe-Universität Frankfurt sowie der Universitäten Marburg und Stockholm haben einen uralten Mechanismus der Zellatmung aufgeklärt. Sie haben dazu Bakterien untersucht, die sich von den Gasen Kohlendioxid und Wasserstoff ernähren und daraus Essigsäure bilden. Dieser Stoffwechselweg ist sehr früh in der Evolution entstanden. Wie die Mikroben mit seiner Hilfe Energie gewinnen, war bislang nicht bekannt. Das internationale Team konnte dieses Rätsel nun lösen. Die Ergebnisse sind auch aus einem weiteren Grund von Interesse: Da die Mikroorganismen CO2 aus ihrer Umgebung entfernen, gelten sie als ein Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Künstliche Photosynthese: Forscher ahmen Pflanzen nach
Mit künstlicher Photosynthese könnte die Menschheit die Sonnenenergie nutzen, um Kohlendioxid zu binden und Wasserstoff zu produzieren. Chemiker aus Würzburg und Seoul sind hier einen Schritt weitergekommen: Sie haben einen Stapel aus Farbstoffen synthetisiert, der dem Photosynthese-Apparat der Pflanzen sehr nahekommt. Er absorbiert Lichtenergie, nutzt sie zur Trennung von Ladungsträgern und leitet diese schnell und effizient im Stapel weiter. Die Ergebnisse stehen im Journal „Nature Chemistry“.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Frankreich bereitet Landwirtschaft auf dauerhaft 4 °C wärmeres Klima vor
Über 50 Maßnahmen hat Frankreichs Umweltministerin erarbeitet, mit denen das Land dem Klimawandel und seinen steigenden Temperaturen trotzen soll.
Quelle: top agrar online
Mit dem Duftstoff-Navi zum Nektar: Blüten manipulieren „stehlende“ Hummeln für bessere Bestäubung
Duftstoffe von Blüten wirken nicht nur über die Luft, sondern auch als Geschmacksstoffe im Nektar. Das hat ein deutsch-US-amerikanisches Forschungsteam unter Leitung der Universität Ulm herausgefunden. Es konnte zeigen, dass Springkraut-Blüten Hummeln mit einem ausgeklügelten chemischen Leitsystem zum Nektar führen. Mit dieser raffinierten Strategie verhindern die Pflanzen auch, dass die Insekten nur den Nektar stehlen, ohne ihre Arbeit als Bestäuberinnen zu verrichten. Die Ergebnisse der Studie wurden im renommierten Fachjournal Current Biology veröffentlicht.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Nicht nur auf Feldern: Flächendeckende Pestizidbelastung am Oberrhein von der Ebene bis in Höhenlagen nachgewiesen
Eine aktuelle Studie der RPTU Kaiserslautern-Landau belegt eine weitreichende Pestizidbelastung der Landschaft im Oberrheingraben. Das Forschungsteam um Carsten Brühl zeigt erstmals, dass synthetisch-chemische Pestizide aus dem konventionellen Landbau nicht auf den Anbauflächen bleiben, sondern sich von der Tiefebene bis in den Schwarzwald und Pfälzerwald verbreiten. Die Ergebnisse belegen eine Kontamination mit Pestizidmischungen in der gesamten Landschaft und werfen ein neues Licht auf die potenziellen Umweltauswirkungen konventioneller Landwirtschaft. Um Gebiete um Äcker, Obstplantagen und Weinberge zu schützen, muss der Pestizideinsatz dringend reduziert werden, so die Forscher.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
DFG-Forschungsförderung: Wie Weizenpeptide die Darmwand angreifen
Bielefelder Chemikerin analysiert Molekül-Ansammlungen im Verdauungstrakt Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschung von Dr. Verónica Dodero an der Universität Bielefeld ab diesem März für drei Jahre mit 660.000 Euro. Sie untersucht chemische Aspekte von Glutenmolekülen, die deren Wirkung im Körper bestimmen und das Verständnis glutenbedingter Erkrankungen vertiefen. Die Ergebnisse könnten neue Ansätze für Prävention und Therapie ermöglichen.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Japankäfer wird in Deutschland erhebliche Schäden anrichten
Pflanzenbauer und Experten sind in großer Sorge, dass sich der Schädling Japankäfer auch bei uns etabliert. Die Folgen wären extrem.
Quelle: top agrar online
Moore als Klimaschützer: Vom Kartoffelbauern zum Graswirt
Trockengelegte Moore sollen wieder unter Wasser gesetzt werden. Das ist effektiver Klimaschutz. Gibt es für Landwirte, die hier bisher Wiesen und Felder beackert haben, eine Zukunft?
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
Hormone entscheiden über Partnerschaft von Pflanzen mit Pilzen
Neue Studie entschlüsselt, wie Pflanzen Partnerschaften mit Pilzen steuern Wie entstehen Symbiosen zwischen Pflanzen und Pilzen? Wie entscheiden Pflanzen, ob sie eine Partnerschaft mit Pilzen eingehen oder nicht? Das Team von Prof. Dr. Caroline Gutjahr, Direktorin am Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam, bringt mit neuen Erkenntnissen Licht in die unterirdische Partnerbeziehung von Pflanzen. Insbesondere entdeckte ihr Team, was genau mit einer Symbiose passiert, wenn die Pflanze Stresshormone produziert. Ihre Forschung könnte zu einer neuen Landwirtschaft beitragen, in der Pflanzen und Pilze gemeinsam betrachtet werden.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)