Schon gewusst? Neue Bäume braucht das Land

Klimawandel schädigt zunehmend heimische Arten

10.11.2022 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Der Amberbaum aus Nordamerika: Dekorativ und an unser zukünftiges Klima bestens angepasst. (Bildquelle: © Karl J. Donath / TU Dresden)

Der Amberbaum aus Nordamerika: Dekorativ und an unser zukünftiges Klima bestens angepasst. (Bildquelle: © Karl J. Donath / TU Dresden)

In vielen Städten kann man es schon sehen. Auch ganze Waldregionen sind betroffen. Der Klimawandel mit extremen Hitze- und Trockenperioden schädigt viele heimische Baumarten. Die Lösung könnte die Ansiedlung von neuen Baumarten sein. Aber …

Nicht nur der Klimawandel schwächt viele heimische Arten. Hinzukommen Schädlinge wie der Borkenkäfer, die über die geschädigten Bäume herfallen und ihnen endgültig den Garaus machen. Daher machen sich Botaniker:innen und Forstwissenschaftler:innen schon länger Gedanken, wie das Stadtgrün und der Wald der Zukunft aussehen könnte.

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Dr. Ulrich Pietzarka ist wissenschaftlicher Leiter des Forstbotanischen Gartens Tharandt. Im Video erläutert er die Möglichkeit der Ansiedlung exotischer Baumarten als Antwort auf den Klimawandel in Europa.

Videoquelle: © TU Dresden

Klimaangepasste Bäume aus Nordamerika

Viele Wissenschaftler:innen empfehlen: Ersatz heimischer Arten durch Bäume aus Regionen mit einem Klima, das uns zukünftig in Europa bevorsteht. Besonders Arten aus Nordamerika bieten sich an. Dazu zählen Amberbaum, Rotahorn oder Tupelobaum, die insbesondere als Stadtbäume diskutiert werden. Sie sind robuster gegen Trockenheit und zeigen sich im Herbst auch mit einer besonders dekorativen Färbung.

Für den Wald können sich Forstwissenschaftler wie Ulrich Pietzarka von der TU Dresden die bereits in Europa etablierte Douglasie, aber auch die Kalifornische Flusszeder oder die Coloradotanne vorstellen.

Auch Risiken müssen bedacht werden

Aber Vorsicht. Die Ansiedelung neuer Baumarten in Europa kann auch negative Folgen haben. So könnten die neuen Baumarten sich als invasiv herausstellen. Diese Arten würden dann in verschiedene Ökosysteme einwandern und heimische Arten unkontrolliert verdrängen. Auch mögliche Probleme für die menschliche Gesundheit sind vorstellbar. So könnte der Pollen der neuen Baumarten Allergien auslösen.

Daher ist es wichtig, solche Gefahren frühzeitig abschätzen zu können. Ulrich Pietzarka weiß das und plant entsprechende Untersuchungen in seinem Forstbotanischen Garten in Tharandt – hier wachsen im „Nordamerika-Teil“ viele der Baumarten, die schon bald bei uns heimisch werden könnten.


Quelle:
Reaktion auf den Klimawandel: Chancen und Risiken nicht-heimischer Baumarten (Pressemitteilung TU Dresden, 09.11.2022)

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Titelbild: Der Amberbaum aus Nordamerika: Dekorativ und an unser zukünftiges Klima bestens angepasst. (Bildquelle: © Karl J. Donath / TU Dresden)