Klimawandel trifft Obstbau

Einladung zum Online-Talk mit Apfelsaftverkostung am 24. November 2021

02.11.2021 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Der Klimawandel trifft auch den Obstbau. Spätfröste, Pilzkrankheiten und Schädlinge nehmen zu. (Bildquelle: © Pixabay)

Der Klimawandel trifft auch den Obstbau. Spätfröste, Pilzkrankheiten und Schädlinge nehmen zu. (Bildquelle: © Pixabay)

Wie kann die Forschung dabei helfen, den Obstbau und hier speziell den Apfelanbau in Zeiten des Klimawandels zukunftsfähig zu machen? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Online-Veranstaltung mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Züchtungsforschung und dem Obstbau.

Der Klimawandel stellt Obstbauern, Züchter und Züchtungsforscher vor große Aufgaben. Zunehmende Wetterextreme wie lange Trockenperioden, Hagelereignisse und Spätfröste führen immer häufiger zu hohen Ertragsverlusten und ökonomischen Notlagen der Anbauer. So hat sich mit den steigenden Temperaturen auch der Blühbeginn in den letzten Dekaden um ca. zwei Wochen nach vorne verlagert. Die Folge: Spätfröste treffen häufiger die empfindlichen Blüten, schädigen sie und es kann sogar zum Totalausfall der Ernte kommen.

Schädlinge profitieren vom Klimawandel

Ein weiteres Problem: Krankheitserreger und Schädlinge breiten sich mit steigenden Temperaturen aus. So ist künftig mit einer Zunahme des Mehltaubefalls zu rechnen. Gleichzeitig können Schadinsekten wie der Apfelwickler zusätzliche Generationen pro Jahr hervorbringen. Damit steigt der Infektionsdruck auch bei den durch diese Insekten hervorgerufenen Krankheiten.

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Am Institut für Züchtungsforschung an Obst (Julius Kühn-Institut, Pillnitz) werden robustere Apfel-Sorten gezüchtet.

Am Institut für Züchtungsforschung an Obst (Julius Kühn-Institut, Pillnitz) werden robustere Apfel-Sorten gezüchtet.

Bildquelle: © Julius Kühn-Institut

Für die Anbauer kommt erschwerend hinzu, dass Schutzmaßnahmen wie Hagelschutznetze hohe Investitionen benötigen und immer weniger Pflanzenschutzmittel für eine effektive Behandlung von Krankheiten auf dem Markt zur Verfügung stehen. Auch verschärft sich die Situation, weil der Europäische Green Deal sowie zunehmend Konsumenten und der Einzelhandel eine nachhaltigere Produktionsweise, also weniger Pflanzenschutz, fordern.

Es braucht widerstandsfähigere Apfelsorten

So steht jetzt auch die Züchtung vor großen Herausforderungen. Sie muss widerstandsfähigere Sorten erzeugen, die mit weniger Pflanzenschutz und mit dem Klimawandel zurechtkommen. Dazu bedarf es einer effektiven Züchtungsforschung und innovativer Methoden. Aber auch der Anbau kann mit den richtigen Maßnahmen seinen Beitrag leisten. Unsere Expertinnen und Experten im Studio geben dazu einen multimedialen Einblick, stellen bei einer Verkostung Apfelsäfte vor und diskutieren mit dem Publikum die Frage: Was soll und kann die Forschung leisten, um den deutschen Obstbau fit für die Zukunft zu machen?

Drei Online-Veranstaltungen

Insgesamt werden drei Online-Veranstaltungen angeboten. Nach dem Thema Wein am 5. November 2021 beschäftigt sich die zweite Veranstaltung mit den Herausforderungen des Klimawandels für den Obstbau (24. November 2021). Die abschließende Veranstaltung im Dezember gibt einen zusammenfassenden Ausblick auf die Zukunft der Landwirtschaft im Klimawandel.

Mit der Veranstaltungsreihe wollen die Wissenschaftler:innen des Julius Kühn Instituts „Licht ins Dunkel bringen“ und gemeinsam mit den Gästen im Studio und den Teilnehmenden zu Hause lebhaft diskutieren und sie auf den „Geschmack der Zukunft“ bringen.

Anmeldung für den 24. November (18:00 – 20:00 Uhr)

Programm und Registrierung

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Video: „Jenny fragt: Was ist eine Genbank?“
In der Obstgenbank des Julius Kühn-Institutes in Dresden-Pillnitz wachsen mehr als 800 Apfelsorten und auch viele Wildarten. Wie kann man all diese Apfelarten und -sorten erhalten und wozu macht man das?

Videoquelle: © Biosicherheit

Über das Projekt

Diese Veranstaltung des Julius Kühn-Instituts ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Vorhaben (Projekt MaKOWIZ - Management des Klimawandels im Obst- und Weinbau mit innovativer Züchtung) im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020|21 – Bioökonomie.

Das Wissenschaftsjahr widmet sich der Bioökonomie, also einer nachhaltigen und biobasierten Wirtschaftsweise, die nicht mehr auf fossilen Rohstoffen basiert.

Die Verknappung von Ressourcen, wachsende Weltbevölkerung, Artenschwund und Klimawandel machen eine Umstellung der Wirtschaftsweise unumgänglich. Die Bioökonomie-Forschung schafft Innovationen, die Antworten auf diese Herausforderungen geben können.

In 32 Vorhaben im Rahmen des Wissenschaftsjahres wird die Bioökonomie-Forschung in zahlreichen interaktiven Veranstaltungsformaten in die Öffentlichkeit getragen. Diskussionsrunden und Mitmachformate bieten die Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürgern, sich über die Bioökonomie zu informieren, sich auszutauschen und den Wandel aktiv mitzugestalten.


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Titelbild: Der Klimawandel trifft auch den Obstbau. Spätfröste, Pilzkrankheiten und Schädlinge nehmen zu. (Bildquelle: © Pixabay)