Crops4Future – Mach mit!

Junge Ideen für eine bessere Zukunft

09.06.2021 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Bei „Crops4Future“ können Jugendliche mit kreativen Videos ihre Vision einer zukunftsfähigen Landwirtschaft einem größeren Publikum vorstellen. (Bildquelle: © iStock.com/ricardoinfante)

Bei „Crops4Future“ können Jugendliche mit kreativen Videos ihre Vision einer zukunftsfähigen Landwirtschaft einem größeren Publikum vorstellen. (Bildquelle: © iStock.com/ricardoinfante)

Das Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie startet ein neues Mitmach-Projekt für Schüler und Schülerinnen – es geht um die Zukunft der Landwirtschaft, um Klimaschutz und Artenvielfalt. Bei einem Videowettbewerb sollen junge Menschen ihre Ideen einbringen, wie Landwirtschaft und Umweltschutz zusammenkommen können. Und die spannendsten Visionen werden in online-Talks zusammen mit Forschenden des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) diskutiert.

Wir stehen vor großen Herausforderungen: Wie können wir zehn Milliarden Menschen auf diesem Planeten ernähren? Was können wir tun, damit in Zukunft nicht mehr Menschen hungern? Was macht der Klimawandel mit der Landwirtschaft? Und wie kann der Ackerbau mehr Rücksicht auf Natur und Artenvielfalt nehmen? Viele Fragen, schwierige Fragen.

Der Ideenwettbewerb

Heute schon arbeiten die Wissenschaftler:innen des IPK an den „Kulturpflanzen für die Zukunft“. Die Landwirtschaft soll klimafreundlicher und umweltschonender werden, gleichzeitig aber große Erträge liefern. Ein Widerspruch? Genau darum geht es beim Ideenwettbewerb Crops4Future: Welche Pflanzen braucht das Land, um Landwirtschaft, Natur- und Umweltschutz unter einen Hut zu bringen. Wie schützen wir Wasser, Boden und die Artenvielfalt? Brauchen wir Gentechnik oder andere Methoden wie die Genomeditierung? Gibt es Alternativen und wenn ja, sind diese besser? Wie sieht eine gerechte Landwirtschaft aus? Und müssen wir unser Verhalten in Sachen Ernährung und Konsum verändern?

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In das Projekt eingebunden ist auch das Grüne Labor Gatersleben. Ziel des Schülerlabors ist es seit Jahren, Kinder und Jugendliche für die Pflanzenforschung zu begeistern. Hier zu sehen: Yannick Knösel (links) und Paul Dietz schauen sich Getreideähren an. Beide haben 2017 bei Jugend forscht mitgemacht und studieren heute.

In das Projekt eingebunden ist auch das Grüne Labor Gatersleben. Ziel des Schülerlabors ist es seit Jahren, Kinder und Jugendliche für die Pflanzenforschung zu begeistern. Hier zu sehen: Yannick Knösel (links) und Paul Dietz schauen sich Getreideähren an. Beide haben 2017 bei Jugend forscht mitgemacht und studieren heute.

Bildquelle: © Grünes Labor / Ute Linemann

Die Teilnehmer sollen dazu ein Video produzieren – ohne Vorgaben, es ist (fast) alles erlaubt. Statements, eine Präsentation, Interviews, Animationen, Schauspiel, Pantomime, Gesang, was auch immer. Den Ausdrucksformen sollen keine Grenzen gesetzt werden. Lediglich fachlich begründet, nicht diskriminierend und ehrlich überzeugend sollen die Beiträge sein, um die Zuschauer in den Bann zu ziehen. Die Videobeiträge können im Unterricht vorbereitet oder privat produziert werden. Falls Lehrer und Lehrerinnen diese spannenden Fragen in den Unterricht integrieren wollen, unterstützt Crops4Future das mit passenden Unterrichtsmaterialen.

Die online-Talks

Die Schüler und Schülerinnen mit den spannendsten Beiträgen lädt Crops4Future zu zwei online-Talks ein. Hier werden die Siegervideos gezeigt und mit den Forschenden des IPK, eines der weltweit führenden Institute auf dem Gebiet der Pflanzenforschung, gemeinsam diskutiert – und das per Stream öffentlich für ein größeres Publikum und mit Zuschauerfragen. Bei den online-Talk präsentieren die IPK-Forscher:innen auch ihre Arbeit und Ideen für ein umweltgerechtere Landwirtschaft.

Wozu dieses Projekt?

Dazu Jens Freitag, Projektleiter von Crops4Future und Geschäftsstellenleiter am IPK: „Es ist wichtig, dass die kommenden Generationen schon früh einbezogen werden und verstehen, was Forschende genau tun, wie sie es tun und warum sie dies tun. Und unsere Initiative will mehr Transparenz schaffen. Denn Wissenschaft muss öffentlich sein, gerade wenn es darum geht, Zukunft zu gestalten. Daher wollen wir Einblicke in die moderne Pflanzenforschung geben, Ideen austauschen, gemeinsam lernen und Alternativen prüfen. Weil Landwirtschaft so wichtig ist und sich auch hier mitentscheiden wird, ob wir den globalen Klimawandel, Ressourcenverschwendung und das Artensterben aufhalten können“. Aus diesem Grund sei es für Forschende wichtig, mit jungen Menschen über ihre Arbeit ins Gespräch zu kommen und auch Kritik oder Lob anzuhören, so Freitag.

Ziel ist eine funktionierende und nachhaltige Bioökonomie

Hinter dem Begriff Bioökonomie verbirgt sich der Aufbau einer grünen Wirtschaft, die nicht mehr auf fossile Energieträger angewiesen ist. Die Pflanzenforschung leistet hier einen entscheidenden Beitrag. Kulturpflanzen, die im Englischen „Crops“ heißen, sind längst nicht mehr nur die Basis für unsere Ernährung. Auch als nachwachsende Rohstoffe oder als Bioenergiepflanzen können sie die Bioökonomie vorantreiben. Die Landwirtschaft ist daher Dreh- und Angelpunkt der Transformation. Doch sie muss nachhaltiger werden und dennoch produktiv sein. Neue Sorten und angepasste Anbaumethoden können der Schlüssel dafür sein. Daran arbeiten Forscher:innen mit Hochdruck.

Wer steckt dahinter?

Das Projekt ist ein Vorhaben vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben und dem Team von Pflanzenforschung.de (Die Blattmacher und Genius). Es ist eines von 32 Vorhaben im Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie, die zum Ziel haben, die Bioökonomie-Forschung in zahlreichen interaktiven Veranstaltungsformaten in die Öffentlichkeit zu tragen und sich mit Bürger:innen über eine nachhaltige, biobasierte Wirtschafts- und Lebensform auszutauschen.

Interesse geweckt?

Teilnehmen können Schüler und Schülerinnen der gymnasialen Oberstufen und aus Berufsschulen. Interessierte können sich gerne an den Projektleiter Jens Freitag (IPK) oder an die Redaktion von Pflanzenforschung.de wenden.