Regulierte Stresstoleranz von Pflanzen für höhere Ernte-Erträge
Einige Pflanzenschutzmittel wie Insektizide oder Fungizide haben neben ihrer eigentlichen Wirkung auch einen positiven Nebeneffekt auf die Stresstoleranz von Pflanzen. Diese Effekte molekularbiologisch zu verstehen und regulieren zu können, ist das Ziel des Gabi-Projektes „Bioregulators“.
Zahlreiche Stressfaktoren können einen negativen Einfluss auf das Wachstum und die Gesundheit von Pflanzen haben. Dazu zählen beispielsweise Insekten, Pilzerreger, Unkräuter, Bakterien oder Viren - so genannte „biotische“ Faktoren. Zu den „abiotischen“ Belastungen zählen Trockenheit, Hitze, Kälte oder Bodenversalzung. Sie sind für die zum Teil dramatischen Ertragsverluste in vielen Regionen der Erde verantwortlich.
Im internationalen Gabi-Forschungsprojekt „Bioregulators“ haben Wissenschaftler von Bayer CropScience in Zusammenarbeit mit deutschen, spanischen und französischen Wissenschaftlern biologisch aktive Substanzen identifiziert, die die pflanzliche Stresstoleranz durch Modulation verschiedener Signal- und Stoffwechselwege steigern können.
Das Besondere an diesem Forschungsprojekt ist, dass diese Substanzen bereits in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen.
Es handelt sich dabei vor allem um Insektizide oder Fungizide. Diese klassischen Pflanzenschutzmittel wirken nicht nur gegen ihre Zielorganismen, sondern haben auch in den Pflanzen, auf denen sie appliziert werden, einen positiven Nebeneffekt: Nach deren Einsatz fanden Forscher eine erhöhte Stresstoleranz der Pflanzen. Diese können dann zum Beispiel Trockenheit oder Kälte besser kompensieren.
Das Ziel des Gabi-Projekts „Bioregulators“ besteht darin, die molekularbiologischen Vorgänge dieser positiven Nebeneffekte zu verstehen, um sie kommerziell für die Entwicklung neuer Substanzen zu nutzen. Bayer CropScience vermarktet bereits verschiedene Produkte mit positiven Nebeneffekten gegen abiotischen Stress.
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