Modernste Methoden für schnelleren Züchtungserfolg
Die Förderrichtlinie „Nutzpflanzen der Zukunft” im Überblick
Aufgabe der Pflanzenzüchtung ist es, unsere Nutzpflanzen fitter zu machen – z. B. für den Klimawandel, um weniger Pflanzenschutzmittel anwenden zu müssen oder um stabile Erträge auch bei ungünstigen Standortbedingungen zu erzielen. Dafür fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) derzeit 26 Forschungsprojekte in der Förderrichtlinie „Nutzpflanzen der Zukunft”. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf neuen Methoden, mit denen der Züchtungsprozess beschleunigt und optimiert werden kann.
Die Pflanzenzüchtung ist mehr denn je herausgefordert: Die Weltbevölkerung wächst weiter rasant, der Klimawandel macht sich schon heute in der Landwirtschaft negativ bemerkbar und die Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen – essentiell für den Umbau unserer Wirtschaft in eine Bioökonomie – steigt enorm. Gleichzeitig soll die landwirtschaftliche Produktion nachhaltiger werden, also weniger Energie verbrauchen, weniger Treibhausgase erzeugen und die Umwelt schonen.
Die Züchtungsziele sind daher klar definiert: Unsere Nutzpflanzen sollen mehr wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, widerstandsfähiger gegen Dürren, Schädlinge und Krankheiten werden, ertragreicher sein und weniger Wasser, Dünger und chemischen Pflanzenschutz benötigen – und das so schnell wie möglich. Im wahrsten Sinne eine Herkulesaufgabe!
Hohe Anforderungen an die Pflanzenzüchtung
Dies kann nur gelingen, wenn der Züchtungsprozess drastisch beschleunigt und damit effizienter wird. Um die dazu benötigte Präzisionszüchtung zu optimieren, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 insgesamt 26 Forschungsprojekte. Diese Projekte sollen insbesondere die Frage beantworten, wie die neuen Methoden der Genom-Editierung – auch Genome Editing oder Gene Editing genannt – dabei helfen können.
Technologisch ausgerichtete Forschungsprojekte
Im Fokus der Forschungsprojekte stehen daher vor allem methodische Verbesserungen der Genom-Editierung. Optimierte oder neue CRISPR/Cas-Systeme sowie alternative Verfahren werden entwickelt. Ziel der Projekte ist aber auch, mehr über die Funktion einzelner Gene in unseren Nutzpflanzen zu erfahren, um dieses Wissen züchterisch einzusetzen.
Weitere Informationen zu allen geförderten Projekten der Förderrichtlinie „Nutzpflanzen der Zukunft“ finden Sie in unserer Projektdatenbank unter: www.pflanzenforschung.de/qr/NdZ
Zum Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
- YouTube im Dienste der Forschung - Interview mit den Vloggern von CRISPRGate
- Was ist Bioökonomie?
- Eine grüne Zukunft gestalten - Förderprogramm „Pflanzenzüchtungsforschung für die Bioökonomie“ startet durch
- Wissen für eine nachhaltige Landwirtschaft sammeln - Die Förderinitiative „Innovative Pflanzenzüchtung im Anbausystem“ im Überblick
- Von der Schrumpelmöhre zur Zuckerbombe - Die Evolution der heutigen Nutzpflanzen
- Vom wilden Süßgras zum modernen Weizen - Eine lange Züchtungsreise, die noch lange nicht zu Ende ist
Titelbild: Aufgabe der Pflanzenzüchtung ist es, unsere Nutzpflanzen fit zu machen für die Zukunft - da ist Präzisionszüchtung gefragt. (Bildquelle: © iStock.com/mihalec)
PLANT 2030 vereint die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsaktivitäten im Bereich der angewandten Pflanzenforschung. Derzeit umfasst dies die nationalen Förderinitiativen „Pflanzenzüchtungsforschung für die Bioökonomie“, „Nutzpflanzen der Zukunft“ und „Innovative Pflanzenzüchtung im Anbausystem“ (IPAS). Weitere Informationen finden Sie unter: PLANT 2030